Mittwoch, 2. September 2015

Friedrich Schiller: "Kabale und Liebe" 2. Akt, 6. Szene - Eine Dialoganalyse

Einleitung:
 Der vorliegende Text entstammt Friedrich Schillers bürgerlichem Trauerspiel "Kabale und Liebe" (2. Akt, 6. Szene) aus dem Jahre 1784 und handelt von dem ersten Aufeinandertreffen des Präsidenten und der Familie Miller in deren Haus.
Der Präsident, der im Vorfeld dieser Szene bereits über die Liebschaft zwischen Ferdinand und Luise unterrichtet worden ist und sie mit seinem Sohn besprochen hat, stattet den Millers einen unerwarteten Besuch ab, um die Beteiligten zu den Geschehnissen zu befragen. Die Situation eskaliert und der Präsident beschließt die Verhaftung Luises, die jedoch in der darauffolgenden Szene dank der Erpressung des Präsidenten durch Ferdinand verhindert werden kann. Dieser Beschluss leitet zudem eine Reihe von Unternehmungen ein, die auf eine Verhinderung der Liebschaft abzielen und das Leid der Familie Miller bewusst in Kauf nehmen. Meine These zur Szene ist, dass der Präsident durch geschickte Provokationen und geschickte Manipulation Familie Miller zu einer Aussage verleitet, die eine Inhaftierung rechtfertigt.
Im Folgenden werde ich die Szene orientiert an Aspekten analysieren, die dramatische Kommunikationssituation verdeutlichen und meine These untermauern.

Analyse:
Auf Seite 53 in den Zeilen 10-11 lässt sich der erste Textbeleg finden ("Boshaft zu Luisen: "Aber er bezahlte Sie doch stets in bar?"). Bereits die Regieanweisung "boshaft" illustriert die niederträchtigen Absichten des Präsidenten. Obgleich ihm bewusst ist, dass es sich bei der Liebschaft nicht um ein rein sexuelles Verhältnis handelt, unterstellt er Luise, eine Prostituierte zu sein, und drängt sie dadurch in die Enge. Familie Miller, die in den vergangenen Szenen immer als sehr tugendhaft charakterisiert wurde, wird durch diese Unterstellung um ihrer Ehre willen zu einer Reaktion gezwungen. Dass diese Reaktionen entsprechend heftig ausfallen dürfte, ist naheliegend, da der bürgerlichen Schicht sehr viel an ihrer Tugend lag.
Eine weitere wichtige Textstelle lässt sich auf Seite 54 in den Zeilen 5-6 erkennen: "Regt sich der Kuppler auch? - Wir sprechen uns gleich, Kuppler".  Die Bezeichnung "Kuppler" für Miller verstärtl die vorige Beleidigung Luises um ein Vielfaches. Es ist schon schlimm genug, zu behaupten, Luise sei eine Mätresse. Aber dann auch noch ihren Vater als Verantwortlichen darzustellen, sozusagen als Verkäufer seiner Tochter, ist eine äußerst bösartige Diffamierung. Die sprachliche Gestaltung trägt ebenfalls zu dieser Wirkung bei. Die Frage "Regt sich der Kuppler auch?" lässt erkennen, dass der Präsident Miller nicht viel Bedeutung beimisst, da er nach ihm in der dritten Person fragt, ohne ihn direkt anzusprechen. Dies erweckt einen überheblichen und arroganten Eindruck und stellt Miller auf eine niedrigere Stufe.

Auf Seite 54 in den Zeilen 17-20 folgt nun die vom Präsidenten erwartete Reaktion: "Aber den ungehobelten Gast werf' ich zur Tür hinaus. Halten zu Gnaden". Wie sich in der Antwort des Präsidenten (Z. 25 bis S. 55 Z.5) nämlich zeigt, erachtet er diese Ausweisung als Gesetzesverstoß, schließlich werde "die Gerechtigkeit seiner Wut Arme borgen" (Z. 30). Der Begriff "Gerechtigkeit" kann hier wohl als "Justiz" verstanden werden. Der Präsident geht sogar so weit, der Familie Miller den "Untergang" zu wünschen und sie seiner "brennenden Rache opfern" (S. 55, Z. 3-5) zu wollen.
Mit anderen Worten übertreibt der Präsident und sieht die Aufforderung, Millers Haus zu verlassen, als überproportional wichtig an. Seine ausufernden Beleidigungen und Rachedrohungen unterstützen das Bild des willkürlichen und tyrannischen Herrschers.

Schlussteil:
Schlussendlich lässt sich die von mir zu Anfang aufgestellte These verifizieren, da der Präsident die zur Verhaftung Luises führende Äußerung Millers durch Provokationen selbst zu verantworten hat. Dieses Mittel ist meiner Meinung nach äußerst verabscheuungswürdig.


© by Simon Rösel, 2015. Dieser Text entstand als Klausur im Grundkurs Deutsch, 11. Jahrgang. Note: 12 Punkte




Physics: How does placing a ferromagnetic core into the centre of a solenoid affect the strength of the electromagnet?

Placing a ferromagnetic core into the centre of the solenoid increases the strength of the electromagnet. This is because ferromagnetic materials consist of so-called domains, which can be seen as little areas inside the material with magnetic properties. Once placed in an electromagnet, these domains line up in the direction of the electromagnet's magnetic field. Before being placed into the electromagnet, the domains pointed in random directions which resulted in any mangnetic effects cancelling each other out. The domains pointing in the same direction now creates a net magnetic field in the core which adds to the magnetic field of the electromagnet.

© by Simon Rösel, 2015. This piece of writing was written as an assignment for my Physics 12 Class (Nova Scotia, Canada). Mark: 100%